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Unterkirche

Zerstörung und Neubeginn in einem Gewölbe

Die in der Form eines griechischen Kreuzes angelegte Unterkirche wurde am 21. August 1996 geweiht und diente schon vor der Eröffnung der eigentlichen Kirche vielfältigen Zwecken: Zwischen 1996 und 2005 diente die Unterkirche als Kirchraum. Hier fanden Gottesdienste, Andachten und ökumenische Abendgebete statt. Auch Konzerte und Kirchenführungen konnten die Menschen in der Zeit des Wiederaufbaus der Frauenkirche hier erleben. Augenfällig war und ist der monumentale Altarstein. Dieser wurde von dem in Indien geborenen jüdischen Künstler Anish Kapoor aus schwarzem irischem Kalkstein gefertigt.

Die Tradition der Abendgebete und der künstlerischen Nutzung der Unterkirche lebt weiterhin fort. Davon abgesehen ist die Unterkirche allerdings zum Ort der Stille, der persönlichen Andacht und des Gebets geworden. Dazu wurden die fünf Kapellen vom Berliner Bildhauer Michael Schoenholtz künstlerisch gestaltet und thematisieren auf vielfältige Weise Zerstörung und Neubeginn.

Unterkirche

George-Bähr-Grabmal

George Bähr (1666-1738) war Baumeister und Architekt der Frauenkirche. Er starb mit 72 Jahren fünf Jahre vor Fertigstellung der Kirche. Obwohl er in der Frauenkirche bestattet werden wollte, errichtete man deswegen sein Grab zunächst auf dem Johannisfriedhof in Dresden. Erst im Zuge dessen Säkularisation 1854 bettete man auf Gesuch seines Urenkels dessen Gebeine um und bewegte auch George Bährs Grabmal in die Krypta der Frauenkirche.

Ob George Bähr nun wirklich hier bei uns seine letzte Ruhe findet, werden wir wohl nie mit Sicherheit wissen. Etwa 50 Jahre nach der Umbettung der Gebeine fand der Ratsarchivar Otto Richter heraus, dass damals höchstwahrscheinlich das falsche Skelett geborgen wurde.

Das Grabmal ist jedoch auf jeden Fall das richtige: Die Skulptur, die du jetzt sehen kannst, wurde 1994 aus den Trümmern der Katakomben geborgen und ist seit der Wiedereröffnung in der Unterkirche der Frauenkirche, wie es sich George Bähr ursprünglich gewünscht hat.