Bauwerk
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Erfahrungsweg

Warum verliere ich hier die Orientierung?

„Wir sehen uns dann später bei der Frauenkirche“

„Okay, bis dann“

[3 Stunden später, das Handy klingelt]

„Wo bist du denn?“

„Na am Eingang“

„Ja, ich auch… ach warte – an welchem stehst du?“

 

Ist es dir schon aufgefallen, dass es hier keinen Haupteingang gibt? Dreh dich mal um 360° und schau dich um – rund um dich herum solltest du 7 Türen sehen.

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Was könnte der Grund für all die Türen sein?

Das, was neue Gäste wie auch alteingesessene Dresdner und Dresdnerinnen  immer wieder verwirrt, hat theologische Gründe: Der Architekt und Bauplaner George Bähr entschied sich dafür, christliche Glaubenssätze so weit wie möglich auch architektonisch umzusetzen. So verdeutlichen die 7 Eingänge zum Einen das Priestertum aller Gläubigen – alle Christen und Christinnen können direkt, unvermittelt mit Gott in Kontakt treten/Gottes Offenbarung empfangen – und zum Anderen senden die Türen die Gemeinde nach dem Gottesdienst wieder in alle Himmelsrichtungen hinaus, gemäß der Aufforderung, die Jesus nach seiner Auferstehung an seine Jünger richtet: „Gehet hin und lehret alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“

Auch die kreisrunde Form des Innenraums spiegelt dieses Konzept der Gemeinde wider, in der „weder Jude noch Grieche, weder Sklave noch freier Mensch, weder Mann noch Frau“ ist, sondern alle Mitglieder gleichwertig sein sollen. Wenn du den Mittelpunkt der Kirche suchst, dann fällt dir vielleicht noch ein architektonischer Trick auf, wodurch die Gemeinde in den Mittelpunkt gestellt wird. Der Mittelpunkt ist ein kleiner Messingpunkt im Boden direkt unter dem Zentrum der Kuppel.

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Na, gefunden?

Wenn du einmal auf die Emporen hochsteigst, hörst du die sprechenden Menschen unten genauso gut (wenn nicht manchmal sogar besser) wie in den Sitzbänken unten.

Hat der Erfahrungsweg deinen Aufenthalt in der Frauenkirche bereichert?

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Hauptraum

Emporen

Die Emporen der Frauenkirche tragen entscheidend zum einzigartigen Raumempfinden bei. Durch ihre gebogte Form, mit der sie den Kirchraum auf drei Seiten umschließen, fühlen sich die Menschen willkommen und geborgen. Insgesamt fünf Emporenebenen bieten ca. zwei Dritteln der Gäste Platz. Während die erste Ebene (Betstubenempore) durch die Fensterfront auffällt, hinter der einst wohlhabende Dresdner in abgetrennten Stübchen Platz nahmen und die heute ohne Trennwände durchgehend bestuhlt ist, sind die höheren Emporenebenen an den Fenstern durchbrochen, um den Lichteinfall zu optimieren.