Erfahrungsweg
Wann stiften Bomben Frieden?
Vater vergib...
Als die deutsche Luftwaffe am 14. November 1940 die Kathedrale von Coventry zu Schutt und Asche zerbombte, schwor sich Probst Richard Howard, keine Rache zu suchen, sondern nach Versöhnung zu streben und mit jenen, die sich Feinde nannten, eine „freundlichere, christusgemäßere Welt“ zu bauen.
Zwei der ausgebrannten Dachbalken formten den neuen Altar und drei der Dachnägel wurden zum neuen Altarkreuz. Richard Howard schrieb „Vater vergib“ and die Wände der ausgebrannten Ruine.
Welches dieser drei Symbole findest du auch bei uns in der Frauenkirche?
Keine fünf Jahre später bombardierte die britische Armee Dresden und die Frauenkirche ereilte das gleiche Schicksal wie schon zuvor viele Kirchen in ganz Europa und auf der ganzen Welt. Sie brannte lichterloh und brach schließlich in sich zusammen. Die christusähnliche Welt schien sehr fern.
In den Kellern der Unterkirche versteckten sich auch damals viele Menschen während der Luftalarme. Wie geht es dir, wenn du die Treppen hier heruntersteigst?
Würdest du dich hier sicher fühlen?
Wenn du unten bist, findest du etwas versteckt den Raum der Entscheidung. Stell dir vor, du musst dich vor Luftangriffen verstecken – für viele Menschen auf der Welt bis heute Realität. Kannst du dir vorstellen, um Vergebung für die Menschen zu beten, die dich angreifen?
Im Raum der Entscheidung sind unsere Optionen bildlich dargestellt. Wir können an den Feindbildern festhalten, die sich durch Gewalt und Schmerz in uns einbrennen. Oder wir können christusgemäß die Wunden heilen (lassen), die uns zugefügt wurden und uns dafür entscheiden, anderen keine neuen Wunden zuzufügen.
Welchen Weg würdest du gehen?
Probst Richard Howard hat mit dem Nagelkreuz ein Symbol für Vergebung und Versöhnung geschaffen, das in über 200 Kirchgemeinden weltweit Menschen dazu ermutigt, den schwereren Weg zu wählen. Natürlich stiften Bomben nie Frieden – Frieden ist immer das Werk der Menschen, die sich trotz der Bomben und trotz der Zerstörung für den Weg der Versöhnung entscheiden.
In der Frauenkirche beten wir jeden Freitag mit 2000 Menschen weltweit das Nagelkreuzgebet, um Kraft zu sammeln für Vergebung, für das Heilen alter und neuer Narben und um Mut zu fassen, den Menschen hinter dem Feindbild zu erkennen.
Interessant: In Dresden gibt es noch vier weitere Nagelkreuzzentren: Kreuzkirche, Denkraum Sophienkirche, Diakonissenanstalt, Kirchgemeinde „Maria am Wasser“
Hat der Erfahrungsweg deinen Aufenthalt in der Frauenkirche bereichert?
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